Meine Arbeit führte mich in den letzten beiden Wochen wieder einmal für ein paar Tage nach Erlangen. So konnte ich endlich in der Kitzmann BräuSchänke einkehren, nachdem ich schon x-mal daran vorbeigelaufen war.
Es ist kurz nach sechs Uhr und der Biergarten an der Südlichen Stadtmauerstraße ist noch relativ ruhig. Ich setze mich an einen der großen, dunkelbraunen Holztische und nehme mir die Speisekarte. Sie nennt sich BräuSchänke-Journal und enthält neben dem Angebot an Essen und Trinken auch einige interessante Informationen über die BräuSchänke und das Bier von Kitzmann.
Ich habe Durst und schaue mir das Bierangebot genauer an. Vom Fass gibt es Edelpils, Helles, Kellerbier 1904, Weißbier und Dunkles Erlanger. Die Wahl fällt mir leicht. Ich probiere das Kellerbier. Es ist aktuell meine Lieblingsbiersorte und eine, die man unbedingt probieren muss, wenn man in Franken ist. Ein paar Augenblicke später steht ein kühler Steinkrug auf dem Tisch. Prost!
Das Bier schmeckt süffig und süß. Es ist genau das richtige für einen warmen Sommerabend. Dann blättere ich durch das Journal und tauche in die Geschichte ein.
Die BräuSchänke gibt seit 2008. Sie liegt direkt neben der Brauerei, deren Ursprünge bis in das Jahr 1712 zurückreichen. In den 1920er Jahren beschwerte sich der Erlanger Gaststättenverband immer wieder über die Form des Ausschankbetriebes des Kitzmann-Bräu. Es wurde vor allem bemängelt, dass die Brauerei kein konzessioniertes Wirtshaus betrieb. So entschied man sich, den Spieß einfach umzudrehen und unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ einen Ausschankraum zu betreiben. 1934 wurde das „Bräustüberl“ – auch „Bräuschänke“ genannt – eröffnet. Aus dem einstigen Gassenausschank wurde eine ordentliche Gaststätte und die legendär-anarchischen Zeiten waren vorbei.
Der Biergarten füllt sich allmählich. Die Unterhaltungen nehmen zu. Ich höre Fränkisch, Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Chinesisch. Dann kommt mein Braumeisterschnitzel. Lecker!
Ich lese weiter im Journal und erfahre, dass Kitzmann das Wasser für das Bier aus einem eigenen Brunnen gewinnt, der 65 bis 90 Meter tief ist. Das dort eingelagerte Wasser ist 10.000 Jahre alt. Dafür schmeckt das Bier erstaunlich frisch!
Dann lese ich etwas über Bier im allgemeinen und über die verschiedenen Kitzmann Biere. Das macht Lust auf Mehr. Ich bleibe jedoch beim Kellerbier, da mir das Mischen verschiedener Biersorten immer besonders durch den Kopf geht. Das Sortiment von Kitzmann ist umfangreich. Neben dem ganzjährig erhältlichen Angebot gibt es auch saisonale Varianten und Trendbiere wie z. B. Kitzz und Lupfer. „Mein Kellerbier“ wurde 2007 in „Kellerbier 1904“ umbenannt. Beim Kellerbier handelt es sich um ein ungefiltertes Bier, das manchmal auch Zwickl genannt wird.
Am Nachbartisch unterhalten sich zwei ebenfalls Bierbegeisterte. Sie belächeln die aktuell so trendig anmutende Craft-Bier-Bewegung. Craft-Bier? Das gibt es bei uns doch schon seit hunderten von Jahren. Und da haben sie recht.
Kitzmann gewann für seine Biersorten unzählige Preise. Ich lerne auch, dass das „Erlanger“ ein geschützter Begriff ist. Der Leitspruch seit den 1980er Jahren lautet: „Unser Erlanger Bier“. Das sieht man auch auf den Sonnenschirmen: „Unser Erlanger Bier seit 1712“.
Es ist ein kurzweiliger Abend. Auch wenn ich ganz alleine dort bin. Danke allen Kitzmanns für das tolle Bier! Und Danke an das BräuSchänke-Team für das leckere Essen und den tollen Service! Ich komme wieder!
Den folgenden Satz aus dem Journal kann ich voll und ganz bestätigen.
Kaum ein anderer Ort als die Kitzmann-BräuSchänke eignet sich besser, um die Biergeschichte der Stadt Erlangen mit alles Sinnen zu erleben.
Wer mehr über Kitzmann wissen möchte und das gschmackige Bier probieren möchte, startet am besten hier: www.kitzmann.de.